IT-Audit: Wer macht was und wieso?

IT-Audit: Wer macht was und wieso?

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Die Durchführung eines IT-Audits ist Aufgabe des IT-Auditors.

Was ist ein IT-Audit? Inwiefern profitieren Unternehmen von IT-Audits? Und welche Soft Skills sind nötig, um IT-Auditor zu werden? All das und noch mehr erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist ein IT-Audit?

In einem IT-Audit (wörtlich Informationstechnologie Überprüfung) werden alle IT-Prozesse unter die Lupe genommen, um Sicherheits-Schwachstellen aufzudecken, die Umsetzung der Datenschutz-Richtlinien zu überprüfen und Verbesserungen zur Steigerung der Effektivität vorzunehmen.

Was macht ein IT-Auditor?

Das Auffinden von Schwachstellen in der Daten-Sicherheit, um Unternehmen vor Datenverlust zu schützen, ist Ziel eines IT-Audits.

Die Relevanz der Arbeit eines IT-Auditors nimmt immer mehr zu, denn sowohl der materielle Sachaden als auch der Imageschaden eines Unternehmens, können durch mangelnde Datensicherheit immens sein. Um Fehler in der IT-Infrastruktur aufzudecken, testet ein IT-Auditor die bestehenden IT-Systeme auf ihre Sicherheit und implementiert unter Umständen weitere Systeme, um Daten-Lacks zu schließen. Denn schon ein kleiner technischer Fehler, kann zu Verlust von Daten durch mangelnde Sicherheit auf den Geräten oder durch Datenraub führen.

Als IT-Auditor kann sowohl ein interner Mitarbeiter aus der IT-Abteilung des Unternehmens beauftragt werden oder auch ein externer IT-Auditor zum Einsatz kommen. Entscheiden Sie sich einen externen IT Auditor hinzuzunehmen, hat dies den Vorteil, dass die Überprüfung der IT-Bereiche mit größerer Objektivität durchgeführt wird, was wiederum den Erfolg eines IT-Audits erhöht. Zudem profitieren Sie aus den Erfahrungen, die ein externer Auditor, in anderen Unternehmen stetig sammelt. So bringt dieser eine Bandbreite an Wissen und Ideen mit, die eventueller Betriebsblindheit vorbeugen und zudem bestens dabei unterstützen die IT gewinnbringend und im Einklang mit den Unternehmenszielen einzusetzen.

Aufgaben von IT-Auditoren

Aufgaben von Auditoren: Überprüfung der Prozesse, Bewertung der Risiken, Einhaltung von Richtlinien
  • Erstellen und Entwickeln von Auditplänen
  • Umfang und Ziele des IT-Audits definieren
  • Koordination und Durchführung des Audits
  • Erfüllen der IT-Governance (Sicherstellen, dass die Informationstechnologie die Unternehmens-Strategie sowie deren Ziele unterstützt)
  • Zusammenstellung eines IT-Audit-Berichts
  • Über die Ergebnisse des IT-Audits informieren und neue Maßnahmen empfehlen
  • Kontrolle über die Umsetzung der neu zu implementierenden Maßnahmen

Checkliste für IT-Audits

Anhand dieser Fragen können IT-Auditoren die IT eines Unternehmens prüfen:

  • Gibt es ein Datenschutzmanagementsystem und ein Verfahrensverzeichnis?
  • Wird die Zugriffsberechtigung mindestens einmal im Jahr überprüft?
  • Welche Cloud-Produkte sind im Einsatz?
  • Wer im Unternehmen verwaltet die Cloud-Verträge?
  • Welche relevanten Daten des Rechnungswesens sind in der Cloud?
  • Gibt es Zertifizierungsnachweise für rechnungswesenrelevante Software?
  • Ist ein Informationssicherheits-Management-System etabliert?
  • Gibt es aktuelle Archivierungs- und Löschkonzepte?
  • Werden Mitarbeiter regelmäßig zum Thema Datenschutz und Datensicherheit unterwiesen und sensibilisiert?
  • Ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung gewährleistet? Wenn ja, wie?

Überblick branchenübergreifender Schwachstellen in der IT:

Teil des IT-Audits ist die Überprüfung der Compliance-Einhaltung
  • Markenschutz, Compliance-Verstöße, Vertraulichkeitsverletzungen
  • Lücken in der Informations-Sicherheit
  • Datenverlust aufgrund steigender Anzahl mobiler Geräte
  • Diebstahl von Daten, Produktivitätsverlust, Hardwareschäden und Kosten aufgrund zunehmender Malware-Epidemien
  • Dezentrales Cloud-Computing
  • Unterschätzte Komplexität der IT-Sicherheits-Infrastruktur

Wie werde ich IT-Auditor?

IT-Auditor ist eine Spezialisierung im IT-Bereich. In der Regel haben die Kandidaten einen Abschluss in Wirtschaft, Fachinformatik oder ähnlichem. Durch weitere Praxis-Erfahrung in verschiedenen Unternehmen beschreiten Fachkräfte den Weg eines IT-Auditors.

Auch die Qualifikation über ein Selbststudium und mit entsprechend langer Berufserfahrung ist denkbar.

Ebenfalls hilfreich für die offizielle Qualifizierung als IT-Auditor, sind das Erwerben der CSIA oder CISM. Zu diesen Zertifizierungen erfahren Sie in diesem Artikel gleich mehr.

Skillset eines IT-Auditors

Sowohl entsprechende Soft Skills wie auch Hard Skills sind die Basis dafür, einen der ausgeschriebenen Jobs als IT-Auditor zu bekommen.

Darunter fallen:

  • Sehr gute Kommunikations-Fähigkeiten

Sie sollten in der Lage sein komplexe IT-Prozesse leicht verständlich zu erklären und das Management über neu zu treffende Maßnahmen in der IT zu beraten.

  • Ausgeprägte analytische Fähigkeiten / logisches Denken

Als IT-Auditor fällt es Ihnen leicht sich einen Überblick über die Verwendung und Anwendung der Informationstechnologie im Betrieb zu verschaffen sowie eine Analyse über Risiken und Folgen für die Datenintegrität eines Unternehmens zu erstellen. Sie hinterfragen bestehende IT-Prozesse und erkennen schnell Potenzial für Verbesserungen.

  • Solides Verständnis über die Geschäfts-Prozesse

Da die Informationstechnologie ein wichtiger Bestandteil aller Bereiche im Unternehmen ist, lässt sich die IT nur unter Berücksichtigung der Geschäfts-Prozesse sinnvoll bewerten. Nur so entsteht ein ganzheitliches Konzept, dass Bedürfnisse und Ziele von einzelnen Unternehmen oder einer Organisation abdecken.

  • Fundiertes Verständnis über IT-Prozesse

IT-Prozess-Verständnis bildet den grundlegenden Rahmen, um IT-Systeme und Maßnahmen bewerten und priorisieren zu können.

  • Lernwille: Sich stetig weiterbilden

Was aktuelle Trends in der IT angeht, halten Sie sich stets auf dem Laufenden, so dass Sie Ihre Kunden mit aktuellen Informationen beraten und Ihre Systemlösungen den neusten Standards entsprechen.

Was verdient ein IT-Auditor?

Was ein IT-Auditor verdient, hängt von der Branche, der Region und der Berufs-Erfahrung ab.

Das durchschnittliche Gehalt jedoch beträgt 59.700 €. Besonders viele offene Stellen finden Sie in Job-Search-Portalen in den Städten Hamburg, Berlin und München.

Zertifizierungen für IT-Auditoren

IT-Auditoren können ihr Gehalt sowie Ihre Job-Chancen deutlich steigern, indem sie sich folgende Zertifizierungen erwerben:

Certified Information Systems Auditor (CISA)

Dies ist eine weltweit anerkannte Zertifizierung für IT-Fachleute, die sich um die Bereiche IT-Strategie, IT-Managment, Überprüfung und Kontrolle von IT-Systemen und Prozesse sowie deren Wertsteigerung fürs Unternehmen drehen.Mit dem Erwerb dieses Zertifikats können Sie sich als qualifizierter IT-Experte ausweisen und Ihre Eignung als IT-Auditor beweisen. Als Prüfer sind Sie bestens ausgerüstet IT-Maßnahmen so umzusetzen, dass anerkannte Richtlinien dabei erfüllt werden.Vorraussetzungen für den Erwerb des Zertifikats:Mindestens fünf (5) Jahre Erfahrung im Bereich IT-Prüfung, IT-Kontrollen oder IT-Sicherheit, wobei es verschiedene Möglichkeiten gibt, wie diese Praxis-Erfahrung gesammelt und Ihnen angerechnet werden kann.

Kurs-Inhaltsverzeichnis in Vorbereitung auf das Zertifikat:

  • Prozess der Prüfung von Informations-Systemen
  • IT-Governance und -Management
  • Informations-Systeme, Beschaffung, Entwicklung und Implementierung
  • IT-Betrieb (alle Prozesse und Dienstleistungen, die von der IT-Abteilung eines Unternehmens verwaltet wird) und Business Resilience
  • Schutz von Informations-Gütern (Assets)

Certified Information Security Manager (CISM)

Dieses Zertifikat ist ebenfalls weltweit anerkannt und explizit für Fachleute der IT-Sicherheit. Inwiefern unterscheidet sich das CISM von dem CISA? Das CISA richtet sich an IT-Auditoren während das CISM sich an die Fachkräfte des IT-Managements sowie der IT-Sicherheit richtet. Mit diesem Zertifikat erhalten Sie nicht nur Zutritt zu einem großen Netzwerk an Experten, sondern Sie werden gleichzeitig auch Teil dieses Profi-Netzwerks.

Vorraussetzungen für den Erwerb des Zertifikats:

3-5 Jahre Praxis-Erfahrung im Bereich der IT-Sicherheit. In welchem speziellen Fall 3 Jahre ausreichen und wann 5 Jahre Berufserfahrung erforderlich sind, lesen Sie hier nach.

Kurs-Inhaltsverzeichnis in Vorbereitung auf das Zertifikat:

  • Verwaltung der Informationssicherheit
  • Management von Informationsrisiken und Einhaltung von Vorschriften
  • Entwicklung und Verwaltung von Informationssicherheits-Programmen
  • Management von Informationssicherheits-Vorfällen

Was ist ein IT-Revisor?

Ein IT-Revisor ist ein Wirtschaftsprüfer und IT-Fachmann, der beides in einer Person vereint. Während ein Wirtschaftsprüfer hauptsächlich die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen prüft, überprüft ein IT-Revisor zusätzlich die IT-Infrastruktur und kümmert sich um weitere Themen wie Daten-Sicherheit und Kontrolle des Datenschutzes.

IT-Auditoren: Wer? Was? Wann?

Auditoren sind IT-Spezialisten, die Unternehmen helfen Ihre Daten vor Verlust und Missbrauch unbefugter zu schützen. Dabei prüfen sie alle Prozesse der Informationstechnik im Unternehmen und evaluieren Möglichkeiten zur Steigerung der Effektivität. Ein IT-Audit sollte regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, zur Kontrolle der Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen im Unternehmen sowie derenVerbesserung durchgeführt werden. So fallen Fehler frühzeitig auf bevor Schaden entsteht.

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